Mungbohnensuppe

Da sind sie wieder – die unbeständigen Tage. Mal Regen, mal Sonne, noch irgendwie warm, aber auch mal kalt. Der Körper ist jetzt ein wenig empfindlich – kleine und größere Zipperlein werden wieder mehr spürbar. Warum das so ist?
Der Wechsel der Jahreszeiten mit seinen Klimaschwankungen bringt Vata-Dosha in Erregung. Gleichzeitig wurde durch die lange Sommerhitze Pitta-Dosha angereichert und indes Agni, das Verdauungsfeuer, geschwächt. Alles Faktoren, die zum Einen Schmerzen im Bewegungsapparat, Schlafsstörungen, Brennen und Hitze im Körper und zum Anderen eine zunehmende Müdigkeit und Infektanfälligkeit auslösen können. Menschen mit einer starken Verdauungskraft brauchen nun substanzhaltige, saftige Nahrung, um sich nicht selbst zu verzehren und gute Körpersubstanzen aufzubauen.
Ist das Verdauungsfeuer jedoch geschwächt, würde sich unser System über eine Entlastung freuen. Gut geeignet sind hierfür Suppenmahlzeiten, vor allem am Abend. Eine leckere, sämige Kürbissuppe oder aus einem schönen Wurzelgemüse beruhigt jetzt Vata und kühlt Pitta. Aber auch aus den wertvollen kleinen, grünen Mungbohnen (man kennt sie als knackige Sprossen) kann man einen leckeren Eintopf und Proteinbooster zaubern.
Das folgende Gericht habe ich in meinem Ausbildungsinstitut in Birstein kennen gelernt. Je nach Jahreszeit wird es von mir ein wenig variiert. Hier die Variante für „usseliges“ Wetter und -umschwünge.

Zutaten für ca. 2-4 Personen (je nach Hunger ;-))

300 g Mungbohnen (über Nacht in reichlich Wasser eingeweicht)
1 mittelgroße Zwiebel
1 Knoblauchzehe
2 große Tomaten
2 EL Ghee
1 TL Kreuzkümmelsamen
1,5 TL Fenchelsamen
1,5 TL Koriander, gemahlen
1 TL Kurkuma
1 TL Paprikapulver
1/4 TL Asaföetida (Hing, Teufelsdreck, gemahlen mit Trägersubstanz)
1,5 TL Methi-Blätter (im Asiashop erhältlich)
1-2 Lorbeerblätter
ca. 1,5 l Ingwerwasser
Steinsalz, Pippali (langer Pfeffer), Zitronensaft
1 Prise Kardamom (zum Abschmecken)
1 Msp. Nelkenpulver (zum Abschmecken)
1 Handvoll Koriandergrün oder Petersilie, fein gehackt

Und so wird es gemacht:

Zwiebeln schälen und fein hacken, Knoblauchzehe schälen und fein würfeln. Tomaten häuten. Dazu die Tomaten unten mit einem Messer kreuzförmig einschneiden, mit heißem Wasser übergießen, etwas ziehen lassen. Anschließend lässt sich die Schale leicht abziehen. Anschließend die Tomaten in grobe Würfel schneiden.
Kreuzkümmel- und Fenchelsamen grob mörsern.
Ghee in einem Topf erhitzen und die gemörserten Gewürze darin ca. 1 Minute anbraten bis sie duften. Dann die Zwiebeln und Knoblauch dazu geben und andünsten. Nun die gemahlenen Gewürze dazugeben, kurz umrühren und anschließend die Tomatenstücke sowie die eingeweichten Mungbohnen dazu geben. Auch wieder etwas anbraten.
Mit Ingwerwasser aufgießen, so dass gut 2 cm Überstand vorhanden ist. Das Ganze nun ca. 1,5 Stunden köcheln lassen. Die Mungbohnen sollten aufbrechen und ganz weich werden. Ggf. noch etwas Ingwerwasser nachgießen.
Anschließend mit Salz, Pippali, Kardamom, Nelkenpulver und Zitronensaft kräftig abschmecken. Frische Kräuter unterheben und noch etwas ziehen lassen.

Guten Appetit!
Tipp: Wer zu Blähungen neigt, verwendet  besser die geschälten und halbierten, gelben Mungbohnen (Mungdhal). Diese sind noch leichter verdaulich.