Grüne Bohnen? Wie langweilig! Dachte ich immer…
Ich kannte sie hauptsächlich als Bohnensalat mit rohen Zwiebeln und saurem Dressing oder als Gemüse mit Mehlschwitze.
Aber dieses Jahr in Frankreich sahen die grünen Stangen so lecker aus, dass ich Lust bekommen hatte, damit zu experimentieren. Und wer mich kennt, weiß, dass es gerne schnell und einfach gehen darf. Und so habe ich im Urlaub dieses Gericht als Beilage zu gegrilltem Fisch am Mittag oder mit Rosmarinkartoffeln aus dem Backofen am Abend gezaubert. Am liebsten jeden zweiten Tag. Aber da gab es dann doch von anderer Stelle Gemecker. 🙂
Grüne Bohnen zählen zu den Hülsenfrüchten. Ihre Böhnchen stecken in der essbaren Hülse, sofern sie gekocht werden. Roh sollten sie nicht verzehrt werden, da sie das Protein Phasin enthalten, welches giftig ist, durch Kochen aber zerstört wird (Kochwasser wegschütten).
Auch sind Hülsenfrüchte ja dafür bekannt, dass sie leicht Blähungen verursachen. Das ist auch bei den Grünlingen so. Aber durch ordentliches Waschen mit Wasser vorab, eine ausreichende Kochzeit und die richtigen Gewürze, sind Gase in der Regel kein Problem mehr.
Ansonsten sind grüne Bohnen ziemlich gesund, enthalten sie doch Vitamin C und fast alle B-Vitamine, Ballaststoffe, dazu Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Kalzium.
Im Ayurveda nutzen wir eher die leicht bittere Geschmacksrichtung, gleicht sie doch ein Zuviel am Pitta aus. Dieses zeigt sich jetzt im Sommer durch aufgestaute innere Hitze, Sodbrennen und Übersäuerung. Aber auch ein Zuviel an Kapha (z.B. in Form von Wassereinlagerungen und Übergewicht) gleichen sie mit ihren entwässernden und leichten Eigenschaften aus. Also ein ideales Gemüse für die jetzige Zeit.
Gewürze wie Koriander, Fenchel und Rosmarin helfen dabei, dass wir die Bohnen gut verdauen können und somit das Gericht auch für vata-dominierte Personen gut geeignet ist.
So, hier kommt das Rezept. Es ist für 2 Personen ausgelegt. Ich habe es hier mit einem Basilikum-Tofu ergänzt und Reis dazu serviert. Als Alternative zum Tofu geht natürlich auch Paneer oder Feta. Dann sollten aber keine weiteren tierischen Eiweiße (Fisch, Fleisch, Eier) dazu kommen.
Man benötigt:
2 große Handvoll grüne Stangen- oder Buschbohnen
1 kleine Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
2 Tomaten
2 Stängel Bohnenkraut
2 TL Ghee
1 EL frischer Rosmarin, gehackT
1 TL Oregano, frisch
1 TL Fenchelsamen, grob gemörsert
1 TL Koriandersamen, gemahlen
1/2 TL Kurkumapulver
Salz, Pfeffer
1 Paket Basilikum-Tofu
1 EL Sonnenblumenkerne
So wird´s gemacht:
Die Bohnen sehr gut waschen (ggf. vorab ein paar Minuten in wässern) und beide Enden abschneiden. Sollten die Bohnen noch Fäden haben (an der Seite, wo die eigentlichen Böhnchen sind), dann diese abziehen. Die Bohnen in mundgerechte Stücke schneiden.
Tomaten waschen, vierteln und den grünen Stielansatz entfernen. Wer zu Darmproblemen neigt, kann die Tomaten auch vorher mit heißem Wasser überbrühen und die Haut dann abziehen.
Zwiebeln und Knoblauch jeweils schälen und fein hacken.
In einer Pfanne 1 TL Ghee erhitzen und die gemörserten Fenchelsamen darin ca. 1 Minute anrösten. Dann die Zwiebeln dazu geben und schön weich schmoren. Den Knoblauch dazu geben und ebenfalls kurz mitschmoren. Nun die Gewürzpulver sowie die Kräuter kurz einrühren. Dann zügig die Bohnen sowie die Tomaten in den Gewürzsud geben und alles gut vermischen. Evtl. eine kleine Menge heißes Wasser angießen und alles so lange schmoren bis die Bohnen schön weich sind (mindestens 10 Minuten wegen des Phasins, je länger desto besser für die Verdaubarkeit). Die Tomaten sollten dabei auch schön zerfallen, damit das Ganze eine saftige Konsistenz erhält.
In der Zwischenzeit Sonnenblumenkerne in einer Pfanne trocken rösten, beiseite stellen. Den Tofu würfeln und in dem restlichen Ghee rundherum goldbraun braten.
Sobald die Bohnenpfanne gar ist, den Tofu dazu geben und etwas durchziehen lassen.
Mit gerösteten Sonnenblumenkernen garnieren und servieren.
Tipp für Vata-Personen:
noch 1 EL gutes Olivenöl darüber gießen. Schmeckt herrlich nach Süden und macht alles flutschiger. 😉
Viel Freude beim Ausprobieren!