Im Rahmen der Morgenroutine wird die tägliche Ölmassage empfohlen. Sie stärkt den Körper, verschönert die Haut und macht sie widerstandsfähiger gegen Infektionen und Verletzungen. Schon in den Klassikern steht beschrieben:
„So wie ein irdener Krug durch Befeuchtung und eine Radachse durch Schmierung geschmeidig und stoßfest werden, so wird die Körperhaut durch die Einreibung mit Öl fest und glatt, Vata-Störungen verschwinden und Körperkraft und Widerstandsfähigkeit nehmen zu…“ (Charaka Samhita, S., V, 85-98,93)
Deshalb möchte ich hier eine kleine Anleitung für die Selbstmassage geben, die ich dem Buch „Ayurveda für jeden Tag“ von Dr. Ernst Schrott entnommen habe und selbst immer wieder entsprechend durchführe – mal an einem Wochenende als Wellnessanwendung, mal regelmäßiger besonders in der Vata-Zeit (Herbst und bei Wetterwechsel).
Als Öl kommt standardmäßig Sesamöl zum Einsatz, für hitzige Typen oder im Sommer eignet sich besonders gut Kokosöl oder Olivenöl. Aber auch andere Öle wie Mandelöl, Jojobaöl etc. sind gut geeignet.
Hier nun die Anleitung:
Zur Massage wird das Öl im Wasserbad auf Körpertemperatur erhitzt (man kann auch gut einen Flaschenwärmer für Babys verwenden).
Setzen Sie sich im Badezimmer, das angenehm warm sein sollte, auf einen Hocker oder bei Fußbodenheizung auf ein Handtuch auf den Boden. Verwenden Sie nur immer soviel Öl, dass der Kontakt mit der Haut glatt und sanft ist.
- Massieren Sie mit streichenden und kreisenden Bewegungen, der Druck Ihrer Hand sollte dabei fest, aber angenehm sein. Körperpartien wie Ober- und Unterarme, Ober- und Unterschenkel sowie den Rücken behandeln Sie mit großen Längsstrichen. Die Gelenke massieren Sie dagegen mit kreisenden Bewegungen.
- Beginnen Sie mit der Kopfhaut, und massieren Sie etwa einen Esslöffel Öl mit den Handflächen in kleinen, kreisenden Bewegungen auf dem Schädel ein.
- Weiter geht es an den Ohren, die Sie mit den Fingern sanft auf- und abwärts massieren. Besonders die Ohrenrückseiten und die unbehaarten Stellen hinter den Ohren sind sehr empfänglich für die Beruhigung von Vata.
- Im Gesicht beginnen Sie mit flachen, querverlaufenden Strichen an der Stirn und gehen dann zu behutsamen, kreisenden Bewegungen an den Schläfen und Wangen über. Am Kinn streichen Sie wie an der Stirn wieder quer. Anschließend massieren Sie mit den Mittelfingern seitlich entlang der Nase sanft auf und ab.
- Jetzt folgen Nacken und Hals. Am Nacken massieren Sie von der Schulter weg auf und ab, am Hals streichen Sie nur sanft, mit beiden Händen abwechselnd, mehrmals von unten nach oben.
- Die Arme massieren Sie kräftig – mit Kreisen die Schultern, Ellbogen und Handgelenke, Ober- und Unterarme dagegen mit ausholenden Auf- und Abwärtsbewegungen. Die Behandlung beginnt an der Schulter und endet an den Fingern, die Sie einzeln mit der Hand umfassen und behutsam zu den Fingern ausstreichen.
- Oberkörper und Bauch werden sanft massiert: Seitlich am Brustkorb sowie über die Brust (bei Frauen um die Brust) mehr kreisend und über dem Brustbein behutsam und ruhig auf und ab streichend.
- Jetzt folgt der Bauch, über den Sie mit der flachen Hand sanft und langsam im Uhrzeigersinn kreisend streichen.
- Massieren Sie danach den Rücken und Gesäß mit den Handflächen auf und ab.
- Die Beine erden ebenso kräftig wie die Arme massiert – an Knien und Knöcheln kreisend und an den Ober- und Unterschenkeln auf und ab, immer von oben nach unten, wie bei den Armen.
- Den Füßen schenken Sie zum Abschluss Ihre ganze Aufmerksamkeit. Kreisen Sie an den Knöcheln mit beiden Händen, und kneten Sie dann mit der flachen Hand die Ferse, als würden Sie sie zur Fußsohle hin „auspressen“. Entlang der Achillessehne streichen Sie auf und ab, dann reiben Sie den Fußrücken mit schnellen, kräftigen Bewegungen. Die Zehen und die Zehenzwischenräume massieren Sie mit den Fingern und beenden die Behandlung des Fußes mit der gleichzeitigen Massage von Fußsohlen und Fußrücken.
Bitte beachten:
Frauen sollten während der ersten drei Tage ihrer Periode keine Ölmassage durchführen!!
Bitte diese Massage auch nicht bei stärkerem Übergewicht oder Stoffwechselerkrankunge (z.B. Diabetes mellitus) durchführen, da das Öl hier nur schwer „verdaut“ werden kann. Hier ist eine Trockenmassage mit Seidenhandschuh oder Bürste vorteilhafter. Dabei immer von den äußeren Extremitäten in Richtung Körpermitte arbeiten.